Diabetes und Sexualität: Wie man Probleme vermeiden kann
Diabetes kann das Sexualleben beeinträchtigen, indem es sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Sexualität beeinflusst. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Probleme vermeiden können und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Ursachen für sexuelle Funktionsstörungen bei Diabetes
Sexuelle Funktionsstörungen bei Diabetes können vielfältige Ursachen haben, die nicht ausschließlich auf die Erkrankung zurückzuführen sind. Unausgeglichene Bedürfnisse in der Partnerschaft, Stress am Arbeitsplatz oder depressive Phasen können ebenfalls zu einer unbefriedigenden Sexualität führen.
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Diabetesbedingte Ursachen
Diabetes kann zu Nervenschädigungen, Durchblutungs- oder Hormonstörungen führen, die sexuelle Funktionsstörungen auslösen oder verstärken. Erhöhte Blutzuckerspiegel, Insulinresistenz und schlechte Blutfettwerte können Mechanismen in den Geschlechtsorganen verändern, die durch Nerven und Blutgefäße gesteuert werden.
Risikofaktoren neben Diabetes
Faktoren, die neben Diabetes das Risiko für sexuelle Funktionsstörungen erhöhen, sind zum Beispiel:
- Alter
- Übergewicht
- Rauchen
- Bluthochdruck
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Bestimmte Medikamente
Häufigkeit von sexuellen Funktionsstörungen bei Diabetes
Sexuelle Funktionsstörungen wie erektile Dysfunktion und Ejakulationsstörungen treten häufiger bei Typ-2-Diabetes als bei Typ-1-Diabetes auf. Männer mit Diabetes sind von Erektionsstörungen etwa 3,5-mal häufiger betroffen als Männer ohne Diabetes-Erkrankung.
Erektile Dysfunktion
Erektile Dysfunktion ist die Unfähigkeit, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte können zum häufigeren und früheren Auftreten einer Erektionsstörung führen. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte.
Ejakulationsstörungen
Ejakulationsstörungen treten bei Diabetes mellitus vermutlich als Langzeitfolge einer diabetischen Neuropathie auf, bei der auch das vegetative Nervensystem betroffen ist. Es werden verschiedene Formen der Ejakulationsstörung unterschieden:
- Vorzeitiger Samenerguss
- Verzögerte oder ausbleibende Ejakulation
- Retrograde Ejakulation
Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen bei Männern mit Diabetes
Effektive verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Erektionsstörungen bei Männern mit Diabetes sind sogenannte Phosphodiesterase-Typ-5 (PDE-5)-Hemmer. Die Einnahme muss immer mit einer Ärztin oder einem Arzt besprochen werden, um Gesundheitsrisiken zu vermeiden und mögliche Nebenwirkungen abzuwägen.
Mechanische Erektionshilfen
Neben Tabletten gibt es mechanische Erektionshilfen wie Vakuumpumpen. Zudem besteht die Möglichkeit, gefäßerweiternde Substanzen in den Penis-Schwellkörper einzuspritzen oder über die Harnröhre zu applizieren. Auch diese Methoden sind nicht nebenwirkungsfrei und können als unangenehm empfunden werden.
Hormonersatztherapie
Im Fall eines nachgewiesenen Testosteronmangels kann eine Hormonersatztherapie zum Einsatz kommen, die nur nach gründlicher Untersuchung und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte.
Chirurgische Eingriffe
In sehr seltenen Fällen und bei dringendem Potenzwunsch können chirurgische Eingriffe helfen, wenn zuvor alle Alternativen erfolglos geblieben sind.
Behandlung von Ejakulationsstörungen
Bei Ejakulationsstörungen hängt die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung in der Regel davon ab, ob und wie sehr der betroffene Mann sich durch die Störung eingeschränkt fühlt. Verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente können in Betracht gezogen werden. Bei verzögerter oder ausbleibender Ejakulation ist die Vibroejakulation eine weitere Behandlungsmöglichkeit: Bei diesem Verfahren wird versucht, den Ejakulationsreflex mithilfe von vibratorischer Stimulation auszulösen.
Ärztliche Beratung und Therapie
Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie sind auf Erkrankungen der harnbildenden und harnableitenden Organe sowie der männlichen Geschlechtsorgane spezialisiert und somit geeignete Ansprechpersonen bei sexuellen Funktionsstörungen. Auch die Therapie der Diabetes-Erkrankung ist wichtig, insbesondere eine normale Blutzuckereinstellung, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und gegebenenfalls eine Gewichtsabnahme. Oft kann auch eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein.
Sexualität bei Frauen mit Diabetes
Auch Frauen mit Diabetes können von sexuellen Funktionsstörungen betroffen sein, etwa in Form von:
- Vaginaler Trockenheit
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Verminderter sexueller Lust
- Orgasmusproblemen
Ursachen und Risikofaktoren
Sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen mit Diabetes können durch Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen oder Hormonungleichgewichte verursacht werden. Weitere Risikofaktoren sind Stress, psychische Probleme oder Medikamenteneinnahme.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von sexuellen Funktionsstörungen bei Frauen mit Diabetes kann je nach Ursache und Art der Störung variieren. Eine gute Blutzuckereinstellung, gesunde Lebensführung und offene Kommunikation mit dem Partner können helfen, das Sexualleben zu verbessern. In einigen Fällen kann auch eine Hormontherapie oder der Einsatz von Gleitmitteln hilfreich sein.
Prävention von sexuellen Funktionsstörungen bei Diabetes
Um sexuellen Funktionsstörungen bei Diabetes vorzubeugen, sind eine gute Blutzuckereinstellung und eine gesunde Lebensweise entscheidend. Dazu gehören:
- Regelmäßige Kontrollen der Blutzuckerwerte
- Ausgewogene Ernährung
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Vermeidung von Übergewicht
- Rauchstopp
- Alkoholkonsum in Maßen
Offene Kommunikation
Ein offener Umgang mit der Diabetes-Erkrankung und den daraus resultierenden möglichen sexuellen Problemen ist ebenfalls wichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Partner über Ihre Ängste und Bedenken und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen.
Ärztliche Beratung
Scheuen Sie sich nicht, das Thema Sexualität bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin anzusprechen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie von sexuellen Funktionsstörungen kann helfen, das Sexualleben zu verbessern und möglicherweise auch das Risiko für weitere gesundheitliche Probleme zu reduzieren.
Fazit
Diabetes kann das Sexualleben beeinträchtigen, indem es sowohl die körperlichen als auch die psychischen Aspekte der Sexualität beeinflusst. Eine gute Blutzuckereinstellung, eine gesunde Lebensweise und offene Kommunikation können jedoch helfen, sexuellen Funktionsstörungen vorzubeugen oder sie erfolgreich zu behandeln. Zögern Sie nicht, das Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu suchen, um Unterstützung und geeignete Therapieoptionen zu erhalten.
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